Bei der Identifizierung von unbekannten Toten stoßen Polizei und Staatsanwaltschaften mit herkömmlichen Mitteln manchmal an Grenzen. Wenn Fingerabdrücke, DNA und das Durchforsten der Vermissten-datenbanken nicht mehr weiterführen, ist die zeichnerische Gesichts-weichteilrekonstruktion oftmals das letzte Mittel.
Diese Homepage soll einen kurzen Überblick zu diesem Thema liefern.
Da jeder Schädel einmalig ist und individuelle Formen, Proportionen sowie Asymmetrien aufweist, kann mit einer Rekonstruktion der Weichteile eine sehr hohe Ähnlichkeit der Gesichtsproportionen zum Verstorbenen erzeugt werden.
Das Einzige, was nicht am Schädel ablesbar ist, sind sämtliche Informa-tionen zu den Haaren. Hier müssen eventuell vorhandene Haarreste oder Fotos vom Auffindeort der bzw. des unbekannten Toten zu Rate gezogen werden. Waren keine Haarreste mehr vorhanden, werden mehrere verschiedene Frisurvariantendargestellt.
Das Bild zeigt verschiedene Rekonstruktionsmethoden am Beispiel der Moorleiche "Bernie" aus dem Museum Emden
- die zweidimensionale Handzeichnung
- dreidimensionale modellierte Skulptur
- zweidimentionale digitale Rekonstruktion anhand von Fototeilen
- dreidimensionale digital erstellte Rekonstruktion
Bildquellen:
Rekonstruktionszeichnungen (links) - Dipl.-Ing. (FH) S. Burrath
Modellierte Rekonstruktion (Mitte) - Dr. K. Kreuz
Digitale 2D-Rekonstruktion (Mitte rechts) - Prof. U. Wittwer-Backofen
Digitale 3D-Rekonstruktion (rechts) - Prof. C, Wilkinson